Donnerstag, 7. Juni 2007

Krankengeschichte

Aku Ankka, mein Lieblingsautor aus dem hohen Norden, verbrachte aufgrund einer Krankheit im Sommer 2002, ein 3-wöchige Kur in der Dominikanischen Republik (s. Bild) und kam anschliessend gut gelaunt und gestärkt, mit einer Hampfel voll williger Frauen und seinem jetzigen Hausschwein Oskar zurück.



Der Krankheitsverlauf schildert er wie folgt:

Eigentlich ging es mir am Dienstag - wie man so schön sagt - "den Umständen entsprechenden gut". Bis ich dann (leider) meinen Hausarzt aufgesucht
habe. Gut gelaunt erläuterte ich ihm kurz und bündig meinen Krankheitsverlauf:
leichte Schluckbeschwerden am Samstagabend. Stärkere Schluckbeschwerden dann am
Sonntagmorgen, untersetzt mit leicht erhöhter Temperatur, die sich
dann bis am Nachmittag in richtig fieses Fieber mit Gliederschmerzen,
Schüttelfrost und Selbstmitleid gesteigert hat.

Die Schluckbeschwerden bildeten sich bis am Sonntagabend zum Schmerztrainer weiter, so dass ohne Hilfe von rezeptfreien Schmerzmitteln keine Flüssigkeits-, geschweige denn Nahrungsaufnahme mehr möglich war, es sei denn, man ist ein perverses Schwein.

Sonntagabend bis und mit Montagabend war dann die Hölle zu Gast in meinem Rachenraum (irgendwo müssen diese armen Teufelchen an Ostern schliesslich auch sein wenn Vater Beelzebub, das fette Schwein, ganz alleine die grosse Show im heiligen Land abziehen will).

In der Nacht auf Dienstagmorgen spielte ich ein feuchtfröhliches Spielchen, das etwas mit schweisstreibenden Mitteln, heissem Tee, einem Faserpelz und zwei Bettdecken zu tun hatte. Irgendwann störten mich dann die Geräusche der Wasserpumpe der örtlichen Feuerwehr, die versuchten die Überschwemmung im Keller unter mir in den Griff zu kriegen, so dass ich aus meinem Bett zum Tumbler in der Waschküche schwamm, um mich im Schongang zu trocknen. Nach dieser unkonventionellen Entschlakungsmethode fühlte ich mich schon wieder ziemlich restabilisiert, hatte jedoch gleichwohl das Bedürfnis dem Hausarzt einen Besuch abzustatten. Dieser gab sich jedoch geschäftig und wollte mich erst am Abend zu Gesicht bekommen. Als ich mich auf den beschwerlichen Weg (ca. 50 %Steigung, Ortskundige wissen was ich meine) machte, war ich guten Mutes.

Doch der Herr Doktor runzelte die Stirn und holte ein dreimeter langes Wattestäbchen aus seinem Waffenarsenal und kratzte mir damit den Rachen blutig, um mich dann unendliche Minuten im Zimmer die Struktur beige/grauer Tapeten studieren zu lassen, bevor er mir dann (ich könnte schwören er hat gegrinst) mitzuteilen, dass ich der Wirt sitzledriger Bakterien bin, die man nur mit einer langen chemischen Behandlung von ihrem Vorhaben - eine Beizentour durch die benachbarten Organe - abbringen kann.

Ich packte den Doktor an seinem keimfreien weissen Kragen und knallte ihn an die Wand. Als Strafe für dieses freiheitsraubende Urteil wollte ich ihm mittels einem Zungenkuss meine Erreger in den Organismus pumpen, damit ER mal sieht wie das ist wenn jemand einem gehörig die Laune verdirbt! Doch bevor ich mich durch seinen Bart gewühlt hatte stürmten schon sechs Pfleger im Gesamtumfang einer Elefantenherde ins Zimmer und bändigten mich mit einer Jacke, die wohl zu heiss gewaschen wurde und Nadelspitzen, die sie wohl von Gulliver hatten.

Na gut. Ich tat was befohlen und bekämpfe nun die bösen Viecher mit Basler Spezialitäten. Meinen Geist halte ich mit vielseitigen Informationen fit: ich bin Experte für siamesische Kampffische und Wölfe im Grenzgebiet Deutschland-Polen, weiss was für grauenhafte Hemden Jürgen von der Lippe tagtäglich trägt, sorge mich über die schulschwänzenden Teenies in deutschen Vorstädten und kenne mich im deutschen Strafrecht ziemlich gut aus ("...und sind mit dem Angeklagten weder verwandt noch verschwägert").

Auch kann ich schon wieder die Sonne auf dem Balkon geniessen und sehe mittlerweile wenigstens nicht mehr aus wie eine Evolutionsbremse aus dem dritten Reich.

Aku Ankka

gepostet von Pierre Légère

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