Ich hasse Salat. Salat ist schlecht. Salat muss verachten, wer nicht in die Hölle kommen und in Ewigkeit in Lava baden will. Salat ist das Essen meines Essens. Man sollte nie etwas essen, was von etwas gegessen wird, das man selber zu verspeisen gedenkt. Salat ist ein Symbol für Destruktion, Unbarmherzigkeit, ewiger Verdammnis, immanentisiertem Eschaton und Jugendstil. Salat ist der Antichrist, der Belzebub, Jehovah. Im Gegensatz zum Salat steht, hell und leuchtend wie eine Oase am fernen Horizont wenn man nach Wasser dürstend durch die Wüste kriecht, die Bratwurst. Zwei Enden, zwei Anfänge, eine güldene Mitte, zwei Zipfel, ausgleichend wie Yin und Yang, schön und grausam wie die Nacht, wohlriechend wie ein junges Kätzlein. Man sollte Eau de Wurst verkaufen, man würde unheimlich reich und grausam schön damit. Ein Sprutz davon und man promoviert zum umschmeichelten Frauenheld, Pheromone können da gleich die Koffer packen und verduften. Gewiss, Freud hätte Freude an dieser, meiner so extrem tiefen Faszination für dieses einmalige, anmutende, elegante Abfallprodukt. Doch Freud ass Salat, da hängt der Haken, liegt der Hund begraben, ist des Pudels Kern. Gedankliche Sprungbretter sind nicht aus Fiberglas gemacht und gleichwohl sehr elastisch, dem Rückgrat zahlreicher Zeitgenossen nicht eben unähnlich. Hiermit fordere ich Freiheit für alle von McDonalds in grausamer Gefangenschaft gehaltenen Hamburger. Die Rache ist mein.
Sebastian isst Vegetarier und geht dieses Wochenende garantiert drei Mal ein totes Tier auf dem Grill schmeissen um die Wiedergeburt der göttlichen Sonne, sie sei gebenedeit, denn sie ist warmherzig, zu zelebrieren. Carpe Grillem!
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